Sonntag, 31. Mai 2009

Mein Tages- und Wochenablauf

hat sich inzwischen eingependelt. Der (Arbeits-)Tag beginnt um 8H30 mit einem Sicherheitstreffen an dem sicherheitsrelevante Ereignisse des vergangenen Tages und der Nacht besprochen werden und entsprechend festgelegt wird welche Gebiete nicht betreten werden dürfen. Am Sonntag (hier ja der erste Tag der Woche) gibt es dann im Anschluß ein Treffen der Therapeuten, d.h. der drei Psychotherapeuten mit ihren ÜbersetzerInnen, der Sozialarbeiterin, dem Allgemeinarzt und der Projektleiterin. Hier wird besprochen und festgelegt für welche der in der vergangenen Woche untersuchten Patienten eine Therapie durchgeführt wird, für welche die Therapie beendet wird oder wer zusätzlich noch eine ärztliche Behandlung oder die Unterstützung der Sozialarbeiterin benötigen. Wir müssen hier unsere Empfehlungen gut begründen, die Entscheidung ob der Patient eine Behandlung bekommt wird dann gemeinsam mit der Projektleiterin getroffen. Erst nach dieser Entscheidung dürfen wir die Patienten darüber informieren ob sie Unterstützung von uns bekommen oder ob wir andere Stellen bzw Organisationen für sinnvoller halten. Am Ende dieses Meetings bekommen wir dann entsprechend unserer Kapazitäten Patienten von der Warteliste zugeteilt, die wir in der darauffolgenden Wochen "begutachten" sollen. Sonntag nachmittag wird der Terminplan für die kommende Woche fertiggemacht.
Die restliche Woche bin ich in Dörfer und Camps außerhalb oder im Stadtgebiet unterwegs, in einem der vielen Flüchtlingscamps die es hier gibt oder in der Stadt selbst.
Die Fahrten in die Umgebung genieße ich immer
sehr weil die Landschaft einfach toll ist und man an manchen Stellen einen wunderbaren Blick hat.



Montag, 25. Mai 2009

Inzwischen ist der Sommer auch hier eingekehrt, die letzten Tage mit eher moderaten Temperaturen so um die 26 Grad. Im Moment geht es wieder gemächlich Richtung 40 Grad. Ich habe mir sagen lassen, daß es so "richtig" warm erst im August wird und bin schon sehr gespannt. Leider haben wir ja hier die Arbeitszeiten der westlichen "Zivilisation", d.h. wir fangen um 8H30 an und hören um 17H00 auf. Was wiederum heißt daß wir genau zur heißesten Zeit unterwegs sind.


Montag, 18. Mai 2009

42 Grad im Schatten

und es ist HEIß

Mittwoch, 13. Mai 2009

War heute das erste Mal in der Altstadt, im Abdel-Hadi-Palast. Meterdicke Mauern, Händler in tiefen Räumen Gewölben. Ein Zeitsprung einige hundert Jahre zurück, durch die dicken Mauern hört man auch das Gehupe der autos nicht mehr. Dazwischen Blumen, Bougenvilla und ähliches. Dann ein Gewürzhändler. EIN GEWÜRZHÄNDLER. Ein Raum mit Kreuzrippengewölbe, darin Säcke voller Gewürze. Ein Traum. Die ganze Straße duftete, vor allem da einige Pflanzen draussen in der Sonne trockneten (Kamille und etwas Schafgarbeartiges).
Aber drinnen - staunenes und schnupperndes an den Säcken vorbeiwandern. Leckere Dinge gabs da. Mitgenommen hab ich mir Nelken, Zimt, Myrrhe und Salbei. Und jetzt duftet es auch in meinem Zimmer. Herrlich.

Freitag, 1. Mai 2009

Freitag ist freier Tag

und den habenzwei Kollegen und ich in mit einer wunderbaren Bustour nach Masada - Ein Gedi und Qumram genossen.

Los gings gegen 8H vom Jerusalem Hotel aus vorbei an Jericho am Toten Meer entlang nach Masada. Dort steht auf einem einzelnen Tafelberg die Reste der Festung von Herodes, in der die Juden, nachdem die Festung von den Römern erobert wurden, kollektiven Selbstmord begangen haben. Genaugenommen haben sie ein paar Männer ausgesucht die den Rest (ca 1000) dann getötet haben. Zwei Frauen und fünf Kinder haben das Massaker überlebt und darüber berichtet, aufgeschrieben hat das ganze dann Flavius Josephus. Durch diese Tat wurde Masada zum Symbol des jüdischen Freiheitswillens (was aber wohl auch recht kontrovers diskutiert wird) und bis vor kurzem wurden die israelischen Rekruten dort vereidigt.
Die Geschichte ist für mich etwas schaurig und schwer zu verstehen, aber der Ausblick den man von der Festung aus hat ist grandios. Man hat nach allen vier Himmelrichtungen einen freien und weiten Blick; nur nach Westen hin ist er etwas durch die dort befindliche Bergkette begrenzt. Trotz der vielen Schulklassen die dort herumsausen finden sich stille Plätze an denen man die Landschaft geniessen kann.

Nun ja, ich bin mit der Seilbahn hinaufgefahren.
Der Weg runter (Schlangenpfad) war anstrengend: ca 350 Höhenmeter in 40min.
Nachdem der Rest der Gruppe (3 Italienerinnen) mit 40min Verspätung eingetrudelt sind, sind wir dann weiter nach Ein Gedi.
En Gedi ist ein ziemlich alter biblischer Ort: David suchte vor Saul in dieser Oase Zuflucht (und versöhnte sich sich später mit ihm) und Salomon soll das "Hohe Lied der Liebe" hier geschrieben haben.
Und in En Gedi kann man im Toten Meer baden. Mangels Zeit habe ich allerdings nur meine Füße hineingestellt:
Ja und zu guter Letzt gings nach Qumram.
Dort gabs zunächst einen sehr schönen Video (mit Flugszenen über die Plateaus - hach, seufz) und einer kleinen Erklärung. Ich habs zweimal gesehen, einmal in Französisch, das zweite Mal auf russisch. Dahinter (bei Schluß des Filmes ging die Leinwand hoch bzw auf die Seite und man konnte das Museum betreten) ebenjenes Museum und der Eingang zu den Ruinen des Klosters. Ich hab mich allerdings entschieden in Richtung Höhlen zu gehen (auch wenn der Weg zu weit war zum gehen) War sehr schön ein Stück zu laufen bz zu klettern.
Ja und dann gings wieder zurück, um 17H waren wir wieder in Jerusalem.