Montag, 24. August 2009

Ramadan

hat begonnen.
Nachts gegen 03H30 geht ein Trommler in der Stadt herum der die Leute aufweckt um sich für die erste Mahlzeit und das erste Gebet (Zuhur) vorzubereiten. Nach dem Morgengebet wird dann gefastet - das heißt Verzicht auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Viele gehen nach dem Morgengebet nochmal schlafen bis ca 8H00 und machen dann gegen 1H00 nochmal ein "Mittagsschläfchen" um den Hunger zu verschlafen bis 6H30. Das Fastenbrechen am Abend ist ein gesellschaftliches Ereignis, man lädt Freunde und Verwandte ein, manche feiern es auch in der Moschee (manche Moscheen geben täglich bzw abendlich Essen aus).
Wir arbeiten pro Tag 1,5 Stunden weniger (selbstverständlich für das einheimische Team bei vollem Gehalt). Wie ich gehört habe sind die ersten 2 Wochen die schlimmsten und unser Team hat uns bereits vorgewarnt das die Menschen hier im Verlauf des Tages hungerbedingt zunehmend mürrischer werden und es gegen Ende des Tages auch gerne mal zu Schlägereien kommt.
Das Schwierige dieses (und auch die kommenden Jahre ist, daß Ramadan im Sommer stattfinden (Ramadan ist jedes Jahr ca 10 Tage früher - der Beginn wird nach dem Mond bestimmt) und Fasten bedeutet auch nichts trinken zu dürfen. Und bei mindestens 30° Außentemperaturen nichts trinken zu dürfen - daß macht den Leuten hier schon auch Angst.
Gefastet wird ca ab dem 8. / 9. Lebensjahr - also 2./3. Klasse. Der Schulanfang, der eigentlich diese Woche sein sollte, wurde bereits auf den 1. September verschoben und es gehen Gerüchte um daß (auch wegen der Schweinegrippe) die Schule erst nach Eid Fidr (dem Ende Ramadans) anfängt.

Freitag, 7. August 2009

Mal was anderes

Besuch in einem Dorf, ca 30 Autominuten entfernt.
Mal ganz was anderes, Erholung pur. Wir sind ein Stück gelaufen, haben alte Olivenbäume bewundert, Thymian, Deverra scoparia (die Tuareg nennen es Tattayt, auch ein Heilkraut) und Salbei
gepflückt. Alte Häuser gesehen, die die Bauern bewohnt haben wenn sie auf dem Feld waren, und in einen Brunnen Steine geworfen. Feigen vom Baum gepflückt. Sehr sehr lecker gegessen ("das übliche"): Hummus mit Lammhack, superleckeren Joghurt, sehr sehr gutes Olivenöl, süße Tomaten und Gurken, Oliven, Sprite, Tee, Falafel.
Dann das "alte Dorf" angeguckt, die alte Olivenpresse, ein altes Haus (unten lebten die Tiere, darüber die Menschen. Dank der dicken Mauern wars im Winter warm und im Sommer kühl)

War sehr schön