Dienstag, 24. März 2009

Wieder daheim

turbulente Wochen waren das:
Zuerst viel mit dem Flugzeug unterwegs:


























(die Schotterpiste ist Lande- und Startbahn)




Am Sonntag (14. März) verbrachten wir einen ruhigen Vormittag.

Eigentlich wollten wir eine Radtour in die Umgebung machen, mangels Fahrräder sind einige von uns dann zu Fuß losgezogen. Sonntag ist Markttag, das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Der Markt war sehr bunt laut und lebendig. Viele Menschen, wenig Waren (Spielzeug das unsere Kinder nicht mehr anfassen sondern wegwerfen würden, die Keider aus unseren Kleidercontainern). Auch zu Essen gab es nicht viel - die Straßen sind durch die LRA (Lord Ressistance Armee) blockiert und so gibt es nur das was man in der Umgebung sammeln und anbauen kann. Gebratene Termiten, eine beliebte Delikatesse und ein guter Eiweißlieferant zum Beispiel. Ich hatte mir fest vorgenommen irgendwann zumindest mal zu kosten, leider kam ich dann nicht mehr dazu.
Dungu ist auffallend sauber - zum Teil sicher weil es hier wenig Zivilisationsmüll zu kaufen gibt, aber auch weil die Menschen ihren Ort pflegen















Nachmittags dann kam die Information: im benachbartet Projekt, dem ca 100km entfernten Ort Banda hat msf-Schweiz ein Projekt zur Behandlung der Schlafkrankheit. Dort war im Morgengrauen die LRA eingefallen und hatte es ausgeraubt. Was mit den Mitarbeitern (nationale und internationale, zwei europäische Frauen haben dort zu dem Zeitpunkt gearbeitet) geschehen ist war erstmal unklar.
Wir waren entsetzt und hofften zunächst daß den Kollegen dort nichts geschehen sei.
Am Abend stellte sich heraus daß die LRA gezielt das msf-Gebäude überfallen hatte und die Mitarbeiter gezwungen hatte das Equipment (Funkgeräte etc) zu ihrem Stützpunkt zu tragen. Später erfuhren wir dann daß die zwei Frauen (und im Laufe der nächsten Tage auch die restlichen Mitarbeiter) unglaubliches Glück hatten und entkommen konnten.
Die Nacht zwischen Sonntag und Montag hat wohl kaum einer richtig geschlafen, ich auf jedenfall nicht.
Am Montag wurde dann beschlossen daß wir zunächste einmal in einen sichereren Ort ausgeflogen werden sollten. Nachdem ich beim "Herunterfahren" des Projektes wenig helfen konnte gehörte ich zu den Glücklichen die am Dienstag Dungu verlassen konnten, der Rest des Teams kam dann am Mittwoch nach.
Mittwoch stellte sich dann heraus das die LRA inzwischen einen weiteren Ort in dem msf tätig war angegriffen hatten.
Politischer Hintergrund für die zunehmenden Rebellenaktivitäten war die Tatsache das die ugandische Armee, die die Kongolesen bei der Bekämpfung der LRA (die eigentlich aus Uganda kommt) unterstützen, das Land verlassen haben und somit die LRA relativ freie Hand in der Region hat.

Das alles brachte mich dann zu dem Entschluß nicht mehr zurück in das Projekt zu gehen.

Am darauffolgenden Freitag konnte ich dann zunächst nach Genf zurückfliegen, wo ich Samstag und Sonntag den Frühling am Genfer See genießen konnte. Seit Montag Abend (23.3.) bin ich nun wieder daheim



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